3/29/2008

Theaterfrust in Paris

Hiiilfe! Ich hielt es für eine hervorragende Idee, mir mit zwei netten Leuten während meines Paris-Aufenthalts ein Stück von Eric-Emmanuel Schmitt namens "La tectonique des sentiments" anzusehen - gleich um die Ecke von den Champs-Élysées. Was kann da schiefgehen? Leider so ziemlich alles. Das Stück an sich ist eine Katastrophe: Da biegen sich die Theaterbalken vor lauter Oberflächlichkeit und Banalität und himmelschreienden Klischees (die toughe Politikerin und zugleich zutiefst unsichere Frau, die liebe Prostituierte & Co.). Die karikaturhaft wirkenden Figuren garnieren das Ganze noch mit doofen Witzchen und verzichtbaren kleinen Tanzeinlagen. Die Inszenierung ist extrem konventionell und die Schauspielleistung zum Teil bestenfalls mittelprächtig. Ach ja, es geht um Beziehungskiste. Selten hat jemand ein so spannendes Thema so misslungen auf die Bühne gebracht. Das Stück wirkt wie direkt aus einem Creative Writing-Seminar für noch sehr unbeholfene Dramaturginnen und erinnert in seinem überbordenden Pathos frappierend an Telenovelas. Immerhin war der anschließende Gin Tonic gut...

Keine Kommentare: