2/17/2009

Der verlorene Faden bei Kafka?

Sehr praktisch: Im Burgtheater kann frau sich Kafkas "Prozess" in verträglichen 75 Minuten in einer Bühnenfassung zu Gemüte führen. Philipp Hochmair verkörpert zum Teil Josef K., zum Teil liest er Auszüge in der 3. Person. Uns (meiner ebenso literaturbegeisterten Zwillingsschwester Judith und mir) hat die moderne Fassung, aus der allerersten Reihe betrachtet, sehr gut gefallen. Nur rätseln wir nach wie vor darüber, ob der "Aussetzer" des Schauspielers in der ersten Hälfte Teil der Inszenierung war oder ob er tatsächlich ein Blackout hatte. Danach gab es sehr wohl Stellen, in denen Verwirrung und abrupt abbrechende Sätze vorgesehen waren. Aber angesichts der doch zu lange anhaltenden Stille denke ich, dass er hier wirklich den Faden verloren hat. Dementsprechend zerknirscht wirkte der Schauspieler dann auch beim Schlussapplaus. Oder habe ich mir das eingebildet?

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